Hallo,
danke für die umfangreiche Rezension, als Co-Herausgeber und Mitautor ein paar Kommentare:
>Zugleich liest sich das Buch stellenweise wie eine Anklage gegen die Situation des deutschen Feuerwehrwesens und seiner Regelungen. So kritisieren die Autoren mangelhafte oder nicht existierende bzw. fragmentierte und inkompatible Vorschriften und Vorgaben in den Bundesländern, nicht minder machen sie aber Vorschläge für einheitliche Regelungen.
UC: Eben…
Wie will man übergreifend mit Einheiten aus verschiedensten Feuerwehren zusammenarbeiten?
Mittlerweile haben ja auch viele Bundesländer etwas auf die Beine gestellt, aber leider eben äußerst unterschiedlich….
>Ein besonderer Kritikpunkt der Autoren ist dabei das Aufblähen der FwDV3 zu einer „eierlegenden Wollmilchsau“, die z.B. Regelungen rund um Führung von Verbänden nicht beinhaltet, und dies in der Folge zu unterschiedlichen Auslegungen in den Ländern führte und führt. Dies geht soweit, dass die Verbandsführerausbildung das Thema taktische Verbände nicht aufgreift, weil den Ländern schlicht das Bewusstsein hierfür fehlt. Am Beispiel des ursprünglich einheitlich geplanten Funkrufnamenkonzepts zeigen die Autoren außerdem den mangelnden Willen der Länder zur Zusammenarbeit. In welchem Maß der Vorschlag der Autoren zur Neudefinition der Funkrufnamen auf Resonanz stößt, bleibt abzuwarten.
UC:
Gar nicht… – und das wird gerade im Digitalfunk noch fatale Folgen haben (Unterschiede im gesprochenen und angezeigten Funkverkehr führen im Grenzgebiet verschiedener Bundesländer dazu, dass ein Fahrzeugtyp verschieden verwendet und verstanden wird… – und am Schluß ist gar die Norm schuld, wenn sie uneinheitliche unverständliche Autos liefert…)
>Sodann kritisieren die Autoren die Feuerwehren selbst, insbesondere die freiwilligen Feuerwehren. Ihnen werfen die Autoren vor, nicht nur ein fehlendes Bewusstsein für überörtliche Einsätze zu haben, sondern auch keine geeignete Personalplanung und -entwicklung im Führungszirkel durchzuführen. Denn gerade bei der freiwilligen Feuerwehr mangelt es oft an geeignetem Führungspersonal und dies, obwohl die Freiwilligen Feuerwehren in der Mehrheit taktische Verbänden zu stellen haben. Für das Führen taktischer Verbände ist geeignetes Führungspersonal notwendig.
UC:
Das ist korrekt, allerdings nicht nur bei der FF so. Nur hat man bei der FF das Problem, dass es in einzelnen Bundesländern mit einem äußerst überschaubaren Anteil an Ausbildung zum “Führer” reicht.
Wie sich der aber mit dem Normaleinsatz beschäftigt, geschweige denn mit solchen seltenen Lagen, steht auf einem anderen Blatt – und Führungsfortbildung gibts zu häufig gar nicht.
>Freimütig blicken die Autoren deshalb zu Organisationen, die nicht in kommunaler Borniertheit gefangen sind. Gerade die Vorschriften der Bundeswehr zur Führung von Verbänden beurteilen die Autoren immer wieder zu Recht als Vorbild. Bundeswehr und Polizei sind qua ihrer Aufgaben per se zum Denken in großen Dimensionen angehalten. Vor diesem Hintergrund ziehen die Autoren auch immer wieder den Luftschutz-Hilfsdienst (LSHD) als Vorbild heran. Nach dem Lesen des Buchs, versteht der Leser die Vorbildfunktion des Militärs, da es hier
viele Parallelen gibt.
UC: vgl. auch das THW…
>Sehr gut dargestellt sind die Fähigkeiten, die eine Führungsfunktion besitzen sollte. Führen heißt nämlich nicht nur befehlen und planen, sondern hat auch eine menschliche Seite. Dies lässt sich in dem Satz zusammenfassen, dass sich ein Führer um seine Mannschaft kümmert. Dazu stellen die Autoren die Bedürfnisse des gemeinen Verbandsangehörigen ausführlich dar. Diese Anforderungen lassen die Kritik an der Verbandsführerausbildung, aber auch der geeigneten Personalwahl in einem ganz anderen Licht erscheinen.
UC: eben, da wollen wir ja auch hin – die Leute müssen verstehen, WARUM etwas erforderlich ist, dann besteht auch die Chance, dass sie das machen und anwenden….
>Auf formaler Ebene fällt auf, dass Literatur zitiert, aber nicht in der Literaturliste aufgeführt wird.
UC: Uuups, das ist so keinesfalls beabsichtigt, wenn was auffällt bitte direkt an mich oder AB.
>Die Autoren zitieren im Übrigen nach der angelsächsischen Zitation, dies erfordert jedoch auch die entsprechende Formatierung der Literaturliste.
?
> Die Beschreibung der für einen taktischen Verband benötigten Fahrzeuge wirkt stellenweise wie eine stichpunktartige Aufzählung. Hier könnten die Autoren ein paar Seiten mehr investieren und sich nicht mit Literaturverweisen zu anderen Publikationen begnügen.
UC: Verstehe ich gerade nicht, Beispiel? (ich setze ansonsten die Fahrzeugtypen bei Lesern so eines Buches als bekannt voraus…
> Die reiche Bebilderung lockert den Inhalt zwar auf, jedoch wirkt das ein oder andere Foto zu viel.
UC: Wir haben leider die Erfahrung gemacht, dass viel mehr Text = Inhalt noch weniger gelesen wird….
> Last but not least erklären die Autoren in einem Kapitel das SET als Spezialeinheit. Weshalb sich in diesem Kontext kein Hinweis auf das Buch „Atemschutz-Notfall-Management“ aus der gleichen Buchreihe findet, ist etwas rätselhaft.
UC: weil es beim Verband nicht um den Atemschutznotfall geht und das SET hier im Kontext der taktischen Reserven erläutert wird… (ich habe übrigens schon oft den Vorwurf gehört, dass wir uns zuviel selbst zitieren oder auf eigene Literatur verweisen würden, das ist das erste Mal, dass ein fehlender Verweis angesprochen wird… *g)
> Vielleicht lassen sich diese Anregungen in einer Folgeauflage korrigieren.
UC: wir bemühen uns…. (jetzt müssen erst mal die gedruckten Bücher der ersten Auflage verkauft werden…)